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Gutenberg

Pagebuilder sind für echte Webdesigner nicht ausreichend

Patrick Mitter

Patrick | Dezember 31, 2020

  • Lesedauer: 8 Minuten

Page Builder sind nicht für Webdesigner gemacht. Sie sind für Leute entwickelt, die keine Ahnung von HTML oder CSS haben und sich nicht mit den technischen Beschaffenheiten im Backend beschäftigen wollen.

Du kennst das Problem: Dein Kunde hat spezielle Anforderungen für seine Webseite. Nachdem das aufwendige Projekt vorüber ist, steht der nächste Kunde mit komplett anderen Bedürfnissen vor der Tür. Ein Page Builder alleine kann hier selten als Allround-Lösung genutzt werden.

Dieser Artikel zeigt dir, warum professionelle Webdesign Agenturen besser nicht mit Page Buildern arbeiten sollten.

Was ist mit Page Builder gemeint?

Wenn wir hier von “Page Buildern” sprechen, sind Plugins für WordPress gemeint, die Laien das Erstellen ihrer Webseite vereinfachen sollen.

Klassische Beispiele dafür wären kleine Unternehmen, wie Friseure oder Handwerker, deren Kernkompetenz nicht im online Bereich liegt. Für sie ist eine gute Webseite wichtig, aber sie haben oft nicht die Zeit oder Lust, sich da tiefer einzuarbeiten.

Und genau hier kommen Page Builder ins Spiel, mit denen man per Drag and Drop in Windeseile eine schöne Basic-Website erstellen kann.

Die bekanntesten Page Builder Plugins sind:

Elementor

Elementor bezeichnet sich selbst als “The World’s Leading WordPress Website Builder“. Mit über 5 Millionen Nutzern weltweit steht diese Aussage auf einem soliden Fundament. Das Tool bietet zahlreiche Widgets und Integrationen von Drittanbietern an, was Einsteigern den Aufbau ihrer Webseite enorm erleichtert. Leider führt das zu erhöhten Ladezeiten (mehr dazu in Kürze), was für die User Experience nicht gerade förderlich ist.

Visual Composer

Der Visual Composer Website Builder nennt sich “the Best Website Builder for WordPress”. Genauso wie jeder andere Laien Baukasten wirbt auch der Visual Composer damit, das für die Nutzung keine Programmierkenntnisse notwendig sind.
Speziell für Agenturen gibt es eine Lizenz für 349$ jährlich, womit du 1.000 Webseiten für deine Kunden bauen kannst.

WPBakery Page Builder

Der WPBakery Page Builder ist das “#1 WordPress Page Builder Plugin” (langsam erkennen wir ein Muster bei den Titeln). Lustigerweise war der Name des WPBakery Page Builders ursprünglich “Visual Composer”. Aber nach einem Product Launch des Unternehmens ging viel schief und sie mussten den Namen zu WPBakery Page Builder ändern. Mit dem Page Builder kannst du den Content deiner Seite bearbeiten. Er eignet sich aber nicht für den Umbau von ganzen Webseiten, weil keine Header oder Footer designed werden können.

Beaver Builder

Der Beaver Builder ist angenehm zurückhaltend mit der Selbstbeweihräucherung. Dabei müsste er sich mit über 1 Million Nutzern nicht verstecken. Für professionelle Webdiensleister bietet der Beaver Builder sogar ein eigenes Theme an. Einerseits hilft das natürlich bei der allgemeinen Integration. Andererseits begibst du dich damit stärker in die Abhängigkeit des Anbieters.

Divi

Divi von Elegant Themes ist “The Most Popular WordPress Theme In The World” und scheint ebenfalls nicht mit Superlativen zu sparen. Zugegeben, im Gegensatz zu den anderen Alternativen aus dieser Liste, ist Divi ein Theme und nicht nur ein Plugin. Das bietet den Vorteil einer grundsätzlich besseren Performance. Darüber hinaus hast du bei Divi sogar die Möglichkeit, tiefer in den Programmcode einzugreifen, falls du Änderungen vornehmen möchtest.

Thrive Architect

Der Thrive Architect Page Builder für WordPress wird mehr im Bereich von Sales- und Landing Pages eingesetzt. Eben überall, wo schnell Umsatz generiert werden soll. Natürlich könnten damit auch normale Seiten gebaut werden. Die enthaltenen Widgets unterscheiden sich allerdings ein wenig im Vergleich zu den vorher genannten Page Buildern. Außerdem glänzt Thrive Architect mit seinen Anbindungsmöglichkeiten von Marketingservices (wie Mailchimp oder HubSpot).

Manche dieser Page Builder Plugins für WordPress haben eine kostenlose Basisversion mit eingeschränkten Nutzungsmöglichkeiten. Die bezahlte Premiumversion enthält dann das komplette Paket an Features. Wobei sich der Preis für eine Lizenz meist nach der Anzahl der Webseiten richtet, auf denen du das Tool nutzen möchtest.

Für Agenturen, die Webseiten für Unternehmen erstellen, reicht eine kostenlose Basisversion sowieso nicht aus, weil der Produktumfang viel zu klein ist.

Gutenberg ist kein Page Builder, weil…

Der Gutenberg Editor von WordPress fällt theoretisch ebenfalls in die Kategorie der Page Builder.

Ganz so einfach ist es dann aber doch nicht.

Denn Gutenberg ist, im Gegensatz zu den Beispielen aus der Liste oben, kein externes Produkt. Die genannten Plugins sind für WordPress entwickelt. Aber WordPress wird für Gutenberg entwickelt.

Dieser fundamentale Unterschied sorgt dafür, dass du mit Page Buildern langfristig immer einen Schritt hinterher bist.

Die Nachteile von Page Builder Plugins für Webdesigner

Du kennst jetzt die beliebtesten Plugins für den einfachen Seitenaufbau. Auf den ersten Blick machen die doch einen guten Eindruck, oder?

Das mag sein, aber wo gehobelt wird, fallen Späne. Für die Arbeit eines Webdesigners sogar ziemlich viel Späne – was uns direkt zum ersten und größten Nachteil führt.

Page Builder geben dir nur begrenzte Freiheit

“Drum prüfe, wer sich ewig bindet”, an diesen Spruch müssen wir immer wieder denken, wenn sich Designer an uns wenden, weil sie mit ihren Page Builder Plugins nicht weiterkommen.

Webdienstleister, die schon Webseiten selbst gecodet haben, wissen, wie sich wahre Freiheit anfühlt. Dir wird kein Rahmen für dein Schaffen vorgelegt und nur die fehlende Kreativität kann dich einigermaßen zurückhalten.

Jede Kunden-Website komplett neu zu programmieren ist allerdings sehr zeitaufwendig, weshalb viele Themes für WordPress entwickelt wurden, um dir die Sache zu erleichtern.
Mit WordpPress Themes bestehen nun zwar schon die ersten Einschränkungen – weil bei einigen kein Zugriff auf den Code möglich ist – aber den Webdesignern haben sie den Alltag ohne jeden Zweifel erleichtert.

Selbst Webdesigner, die keine geborenen Programmierer waren und nie große HTML Freunde waren, konnten jetzt schöne Seiten erstellen. Ein gutes Theme schlägt die Brücke zwischen kreativer Freiheit im Design und technischen Fachkenntnissen im Programmcode.

Der nächste Schritt waren dann die Page Builder Plugins, allen voran Elementor.

Machen wir uns nichts vor: In die Entwicklung dieser Page Builder ist eine Menge Arbeit geflossen und obwohl wir von GREYD in Konkurrenz dazu stehen, wollen wir den Page Buildern ihren Erfolg nicht absprechen.

Die Plugins mit Drag and Drop Funktion ermöglichen es jedem Nutzer, im Handumdrehen ein erstes Konzept einer Webseite zu erstellen. Nach kurzer Einarbeitung in das jeweilige Tool bist du schon in der Lage, deine eigene digitale Visitenkarten zu designen.
Man könnte es mit Küchenmöbeln vergleichen:

Große Möbelhäuser verkaufen vorgefertigte Lösungen, die in fast jede Küche passen. Dann gibt es noch die Möglichkeit, die Möbeln nach deinen Maßen anfertigen zu lassen und sie anschließend selber aufzubauen.

Die größte Freiheit bleibt dir allerdings, wenn du dir deine individuelle Küche von einem Tischler anfertigen lässt. In dem Fall kannst du frei über jedes einzelne Detail bestimmen und Materialien nutzen, die das Möbelhaus gar nicht im Sortiment hat.

Page Builder sind wie die Küchenmöbel zum selber Aufbauen. Mit ein paar Abstrichen, kann die Webseite durchaus schön sein.

Leider wird es aber nie so perfekt auf deine Wünsche abgestimmt sein, wie es mit einem Webdesigner (oder Tischler) der Fall wäre.

Page Builder und die schlechte Ladezeit

Dass Elementor, Beaver Builder oder Visual Composer nicht gerade für legendären Pagespeed bekannt sind, ist nichts Neues.

Unzählige Seitenbetreiber müssen roulette-mäßig darüber entscheiden, welches Feature sie in ihre Webseiten mit einbauen und welches nicht. Bei zu viel Schnick-Schnack könnte ja die Ladezeit darunter leiden (sie wird sogar ganz sicher darunter leiden).

“There is no code faster than no code”



…lautet eine alte Weisheit bei Programmierern.

Und genau hier liegt die Wurzel des Problems. Denn Page Builder Plugins laden deine Webseite mit Code auf. Genau genommen sogar ziemlich viel Code.

So ist es nicht verwunderlich, dass sich die Ladegeschwindigkeit einer Seite halbiert, nachdem sie kräftig mit neuen Features erweitert wurde. Da hilft selbst das beste Caching Plugin nicht mehr weiter.

Im Bereich der mobilen Endgeräte (wie dem Smartphone) ist es noch schlimmer, weil diese häufig keine starke WLAN-Verbindung haben, wenn eine Internetseite von unterwegs aufgerufen wird.

Laut Statista sind inzwischen über 70% aller Internetnutzer in Deutschland mobil unterwegs. Den Pagespeed nur für Desktop PC zu optimieren, wäre demnach ein fataler Fehler.

Sauber aufgebaute WordPress Themes sind da die bessere Alternative, sofern sie vom Design her die gleichen Möglichkeiten bieten. Themes sind im Vergleich zu Page Buildern in der Regel schneller, da sie nicht so viele Variationsmöglichkeiten mitbringen. Page Builder müssen alle möglichen Use Cases und Variationen abdecken und sind damit viel genereller gehalten.

Wie sieht es mit der Datensicherheit aus?

Offen gesagt, nicht allzu rosig.

Wenn die Page Builder Kontaktformulare anbieten, und diese Page Builder im Ausland entwickelt werden, dann wandern deine Daten ebenfalls ins Ausland. Die DSGVO nach deutschem Standard wird dann gerne nur noch belächelt.

Bei GREYD kannst du dir zum Beispiel absolut sicher sein, dass deine Daten in deutscher Hand bleiben. Wir sitzen in Deutschland, wo auch unser Produkt (mitsamt Kontaktformularen) kontinuierlich weiterentwickelt wird.

Darüber hinaus sind für Sicherheits-Features, wie Google ReCAPTCHA oder Honeypot gegen SPAM, oft ganz eigene Plugins notwendig. Mehr Plugins bedeuten mehr Code, womit wir wieder beim vorherigen Thema mit der Ladezeit angekommen sind.

Vom Funktionsumfang der verschiedenen Contact Form Plugins wollen wir gar nicht erst anfangen. Denn ohne tiefgehende Kenntnisse von Shortcode und anderen technischen Dingen, wird es schwer, diese dem Design der restlichen Webseite anzupassen. Praktische Benefits wie Multistep Forms und Schnittstellen zu CRMs sind ebenfalls Mangelware.

Keine Lust auf unsicheren Datentransfer und lahme Webseiten?

Teste die GREYD.SUITE und all diese Sorgen gehören der Vergangenheit an!

Du kannst in Zukunft nicht flexibel agieren

In unserem Artikel über den Gutenberg WordPress Editor sind wir schon ausführlich darauf eingegangen, warum Elementor und Co. in den nächsten Jahren schlechte Karten haben werden.

Für dich als Webdesign-Profi bedeutet das, dass du auf ein sinkendes Schiff setzt, wenn du dich zu stark auf Page Builder versteifst.

Geschäftlicher Erfolg hängt immer maßgeblich davon ab, den Markt im Auge zu behalten und rechtzeitig die richtigen Entscheidungen zu treffen. Das trifft auf große Agenturen genauso zu, wie auf Ein-Personen-Unternehmen.

Die Nutzung von WordPress als Content Management System nimmt selbst nach über 15 Jahren immer noch rasant zu. Manche Quellen behaupten sogar, dass in näherer Zukunft <50% aller Webseiten auf WordPress basieren werden.

Diesbezüglich macht es wenig Sinn, sich ausschließlich auf kleine Website-Baukästen wie WIX oder Jimdo zu verlassen – was für echte Webdesigner in unseren Augen sowieso Blasphemie wäre.

Und wenn schon WordPress, dann gleich richtig.

Ohne Page Builder Schnick-Schnack, dafür mit allen Freiheiten innerhalb des Themes. Wie es sich für Agenturen für Webdienstleistungen gehört!

Fazit

Elementor und ähnliche Plugins sollten WordPress Laien den schnellen und unkomplizierten Aufbau einer einfachen Webseiten ermöglichen.

Man könnte sie daher als WordPress’ Alternative zu WIX oder Jimdo sehen.

Als professioneller Webdesigner mit tiefgründigem Know-how kommst du damit nur leider nicht sehr weit. Ähnlich einem Handwerksmeister, der nicht mit Werkzeug für den Hausgebrauch arbeiten kann, sind dir auch mit Page Buildern die Hände gebunden.

Die ideale Lösung in Anbetracht der zukünftigen Veränderungen, sind All-in-one WordPress Lösungen(da sind wir nicht ganz unvoreingenommen), welche nativ auf WordPress aufgebaut sind und nicht einfach nur wie ein Page Builder oben drauf sitzen.

Damit du keine unnötigen Abstriche machen musst und deinen Kunden großartige Ergebnisse liefern kannst.

“There is no code faster than no code”


Patrick Mitter

Artikel von Patrick

Patrick liebt gute Texte. Vor allem, wenn er sich dafür mit online Marketing Themen und WordPress beschäftigen kann. Nachdem er selber schon Webseiten mit bekannten Page Builder Plugins gebaut hat – und aus dem SEO Bereich kommt – kennt er die Probleme, dieser Plugins aus erster Hand. Darum hat er sich der Mission von GREYD angeschlossen, um Webdesignern und Agenturen die Arbeit zu erleichtern.


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