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Patrick | Juni 15, 2021
Lesedauer: 7 Minuten
Headless Content Management Systeme (kurz CMS) sind in der Community der Webentwickler auf dem Vormarsch. Und das nicht ohne Grund!
Wie du in diesem Artikel erfahren wirst, haben Headless CMS einige klare Vorteile zu bieten. Darüber hinaus zeigen wir dir hier auch ein paar (nicht so gern erwähnte) Nachteile der kopflosen Content Management Systeme und wie du endlich WordPress zu einem Headless System umfunktionieren kannst.
Ein Headless CMS (auch “entkoppeltes” oder “decoupled” Content Management System) ist ein Content Management System, bei dem die Inhalte im Backend eingepflegt werden, aber ihre Darstellung im Frontend nicht beeinflusst wird.
Ein Blick in Google Trends zeigt, dass das Thema Headless CMS über die letzten Jahre immer mehr gefragt ist.
Im Gegensatz zu klassischen CMS (wie WordPress oder TYPO3) sind Headless Content Management Systeme eher auf moderne Anforderungen ausgerichtet. Inzwischen werden Inhalte nämlich nicht mehr rein über eine Website ausgespielt, sondern müssen gleichzeitig über mobile Apps oder andere Endgeräte verfügbar sein.
Beim kopflosen CMS werden die Inhalte aus der Datenbank für die verschiedenen Kanäle (z.B. Desktop, App oder Smartwatch) über ein sogenanntes Application Programming Interface (kurz API) abgerufen.
Aus diesem Grund sind Headless CMS auch noch unter der Bezeichnung “API-First CMS” bekannt.
Der Begriff Headless CMS leitet sich davon ab, dass dem System der Head-Bereich im Code fehlt, welcher für das Frontend verantwortlich ist. Das CMS besteht demzufolge nur noch aus dem Körper (= dem Backend für die Inhalte).
Da viele Entwickler von klassischen CMS den Trend der Headless Systeme erkannt haben und nicht verpassen möchten, haben sie einige Veränderungen vorgenommen, sodass ihr CMS beiden Anforderungen (mit und ohne Kopf) entspricht.
Man spricht dann von “decoupled CMS”.
Bei einem decoupled CMS gibt es noch ein Frontend – also einen Kopf – für die Website und gleichzeitig gibt es eine API für andere verschiedene Kanäle.
Da über decoupled Content Management Systeme sowohl die klassische Website wie auch ein moderner Omni-Channel Ansatz umgesetzt werden kann, wird gerne der Begriff “Hybrid CMS” genutzt.
“Flat File CMS, was soll das schon wieder sein?”, denkst du dir jetzt vielleicht.
Lass es mich dir kurz und bündig erklären:
Im Gegensatz zu klassischen Content-Management-Systemen (wie z.B. WordPress) bauen Flat File Systeme nicht auf einer großen Datenbank auf. Die Dateien werden vereinfacht gesagt direkt auf dem Server gespeichert.
Das macht die Dateien flach – daher der Name “Flat File”.
Flat File CMS haben dank ihres schlanken Aufbaus meist sehr schnelle Ladezeiten und machen Umzüge sowie Backups um einiges leichter.
Damit zeigt sich schon recht deutlich, dass ein Flat File CMS und ein Headless CMS praktisch nichts miteinander gemeinsam haben. Bis auf die Tatsache, dass sie beide die Verwaltung deines Contents vereinfachen sollen.
Wir sind jetzt schon ziemlich tief in die technische Materie eingetaucht und haben mit einigen Begriffen um uns geworfen. Und nach all dem Gerede über kopflose CMS kommt einem unweigerlich die Frage auf…
Wenn du so wie ich mehr aus dem Marketingbereich kommst und für redaktionelle Inhalte einer Webseite zuständig bist, dann kann der Nutzen und die Vorteile eines Headless CMS fragwürdig erscheinen.
Für die zuständigen Entwickler, welche den stark ansteigenden Trend vorantreiben, liegen die Vorteile der Headless CMS Features jedoch auf der Hand:
1. Keine Begrenzung der Kanäle
Ein Headless CMS ist praktisch unbegrenzt skalierbar. Da nur eine Anbindung, an die API des jeweiligen Backends notwendig ist, können unbegrenzt viele Frontends an den sprechende Schnittstelle angebunden werden.
2. Zeitersparnis
Mit einem Headless CMS können Inhalte von einer Stelle aus zentral verwaltet und beliebig oft ausgespielt werden. Anpassungen, Ergänzungen oder Korrekturen müssen dann nur ein einziges Mal vorgenommen werden und werden automatisch über alle vorhanden Kanäle übernommen. Der eingesparte Zeitaufwand ist langfristig immens.
3. Weniger Aufwand für Design
Egal wie unterschiedlich die Endgeräte sind, auf denen die Inhalte angezeigt werden, die Inhalte passen sich immer nahtlos dem Design an. Das ist deshalb möglich, weil der Content nur im Backend eingepflegt wird, aber von dort aus kein Einfluss auf das jeweilige Frontend ausgeübt werden kann.
4. Keine spezielle Programmiersprache
Einer der größten Vorteile für Entwickler ist, dass ein Headless CMS nicht auf einer spezifischen Programmiersprache basiert – im Fachjargon wird dies als Sprach-agnostisch bezeichnet. Als Entwickler kannst du damit in der für dich am besten geeigneten Sprache kommunizieren und die Content-Datenbank anzapfen.
5. Content Migrationen fallen weg
Da bei Headless CMS Content und Darstellung getrennt voneinander funktionieren, spart man sich das lästige Thema der Content Migrationen.
Als Entwickler sind die genannten Vorteile von immenser Bedeutung, weil traditionelle Content Management Systeme diese nicht bieten und Entwicklern damit schon lange ein Dorn im Auge waren.
Nachdem also nun die Vorteile angesprochen wurden, wollen wir noch kurz einen Blick auf die Nachteile werfen.
Spricht man mit Entwicklern, welche sich mit statischen CMS herumärgern, bekommt man die ganze Bandbreite der Vorteile eines Headless CMS zu hören.
Das ist allerdings nur ein getrübtes Bild der Wahrheit.
Für Marketer oder Online-Redakteure kann die Arbeit mit einem kopflosen CMS durchaus frustrierend sein.
Hier sind ein paar Gründe, die gegen den Einsatz eines solchen Systems sprechen:
Kein Einfluss auf die Darstellung
Was technisch gesehen ein riesen Vorteil für die Entwickler ist, kann Marketern bzw. den Verantwortlichen für redaktionelle Inhalte sauer aufstoßen. Wer gewöhnt ist, zum Beispiel einen Blogbeitrag nicht nur textlich einzupflegen sondern auch optisch anzupassen, stößt mit einem Headless CMS verdammt schnell an seine Grenzen!
Im Headless Bereich werden die Inhalte im Backend nämlich meist nur über Formulare eingepflegt. Da bleibt kaum noch Raum für künstlerische oder ästhetische Freiheiten.
Microsites fallen weg
Wer gerne schnell und unkompliziert Microsites erstellt, um etwa schnelle Tests durchzuführen, den wird ein Headless CMS nicht besonders glücklich machen. Generell gibt es durch die strenge Trennung von Backend und Frontend keine schnelle Umsetzung bezüglich Darstellung der Inhalte mehr.
Eher für große Unternehmen relevant
Kleine Unternehmen (wie z.B. ein Friseurbetrieb) sollten nicht auf kopflose CMS setzen. Headless Content Management Systeme machen in der Regel nur für Unternehmen ab einer gewissen Größe Sinn, welche auf eine Multi-Channel Strategie setzen möchten bzw. darauf angewiesen sind.
Unterm Strich lässt sich sagen: Wenn du lediglich eine “normale Website” betreiben und die Kontrolle behalten möchtest, dann sind klassische CMS in Kombination mit Page Buildern die eindeutig bessere Wahl.
Weiter unten lernst du allerdings noch ein Tool kennen, mit dem du sogar die besten Vorteile von WordPress und einem Headless CMS kombinieren kannst.
Übrigens:
Für SEO (Suchmaschinenoptimierung) sind Headless CMS insofern relevant, weil sie dafür sorgen, dass alle Inhalte auf den verschiedenen Endgeräten passend angezeigt werden – ein für Google wichtiges Kriterium.
Bezüglich Keyword-Platzierung und Relevanz des Contents macht es klarerweise keinen großen Unterschied, ob du dich für oder gegen eine kopflose Architektur entscheidest.
Je nachdem, ob du mit einem Entwickler oder Redakteur sprichst, wirst du zwei sehr unterschiedliche Meinungen dazu erhalten, inwiefern ein Headless CMS oder ein traditionelles CMS besser ist.
Aber angenommen du setzt bereits auf WordPress und möchtest dennoch nicht auf die Vorteile der kopflosen Architektur verzichten.
Dann wird es tricky, weil WordPress per se noch nicht für Headless geeignet ist. Allerdings gibt es eine Lösung für dich…
WordPress kann im Moment noch nicht wirklich wie ein echtes Headless CMS genutzt werden.
Mit unserer GREYD.SUITE kannst du WordPress allerdings fast genauso gut nutzen, wie ein echtes Headless CMS. Mit dem Feature Global Content der GREYD.SUITE kannst du deine WordPress Installation wie ein Headless Content Management System bedienen – aktuell für alle Seiten innerhalb deiner WP Multisite – in Kürze auch Multisite – und sogar Tool übergreifend.
Ob Formular, Blogbeitrag oder Bild, mit unserem Tool kannst du jede Art von Content global über alle Kanäle hinweg anpassen.
Im Gegensatz zu den typischen Headless CMS am Markt, hast du mit der GREYD.SUITE keinerlei Einschränkungen was das Content-Design betrifft.
Da wir nativ auf WordPress aufbauen, können Marketingverantwortliche ihre Inhalte einpflegen, sie nach ihren speziellen Bedürfnissen anpassen und die Inhalte werden trotzdem über alle Kanäle passend ausgespielt.
Konkret bedeutet das für dich, dass du mit der GREYD.SUITE WordPress weiterhin als dein Nummer 1 Content Management System nutzen und bei Bedarf ohne Probleme die Vorteile eines Headless CMS genießen kannst.
Am besten, du testest die vielen Funktionen der GREYD.SUITE (Global Content ist nur eine davon) einfach mal und überzeugst dich selbst davon.
Klicke hier auf den Button, um die GREYD.SUITE kostenlos zu testen!
Wenn du kein WordPress Fan bist oder dich die Nutzung von WP in Kombination mit Tools als Headless CMS nicht vom Hocker haut, musst du nicht gleich “den Kopf verlieren”.
Es gibt dann immer noch die etablierten Player am Markt, die sich mit ihrem Headless CMS einen Namen gemacht haben.
Wir wissen natürlich beide, dass es nicht das eine beste Headless CMS gibt. Pauschalaussagen sind immer schwierig und nie sinnvoll.
In der folgenden Liste haben wir eine Übersicht für Headless Content Management Systeme zusammengestellt:
Directus mit dem Hasen-Logo ist wohl einer der bekanntesten Namen in der Community der Headless CMS. Einer der größten Vorteile von Directus ist, dass es ein Open-Source Headless CMS ist und kostenlos zur Verfügung steht. Darüber hinaus ist Directus ein selbst gehostetes Headless CMS, was bei anderen Anbietern eher selten vorkommt.
Der nächste Headless CMS Allstar in unserer Liste ist Strapi. Hierbei handelt es sich ebenfalls um ein selbst gehostetes Open-Source System. Strapi lässt sich mithilfe einiger Plugins erweitern, was viele nützliche Zusatzfunktionen mit sich bringt. Da irgendwie Geld verdient werden muss, bietet Strapi eine bezahlte Lösung als Enterprise Headless CMS an, welche bei 29$ pro Monat beginnt.
Cockpit ist das erste deutsche Headless CMS in dieser Liste und gehört (wie die beiden Vorgänger) ebenfalls zu den Open-Source Lösungen, welche selbst gehostet werden. Das PHP Headless CMS wird durch Spenden finanziert und laufend weiterentwickelt. Wenn dir eine einfache, aber dennoch stabile, Content-Plattform für die Verwaltung deiner Inhalte wichtig ist, ist Cockpit eine gute Wahl.
Das CMS Contentful kommt zufälligerweise auch aus Deutschland. Das Headless System ist das erste in dieser Liste, welches nicht auf Open-Source basiert. Da bereits bekannte Marken wie etwa Nike, Do&Co oder Intercom auf das Content Management System setzen, scheinen die Entwickler einiges richtig zu machen. Contentful ist übrigens nicht selbst gehostet, sondern hostet das System für dich.
Adobe bietet mit dem Adobe Experience Manager (AEM) seine eigene Version eines entkoppelten Content Management Systems an. Du bekommst damit alle bekannten Funktionen eines Headless CMS geboten, um deine Inhalte von einem Backend aus über verschiedenste Kanäle auszuliefern. Das AEM Headless CMS kannst du zudem als Hybrid CMS nutzen und damit den Zeitaufwand der IT zu reduzieren.
Storyblok ist ein Headless CMS aus Österreich, genauer gesagt aus Linz. Laut eigenen Angaben ist Storyblok das erste kopflose CMS, das für Developer und Business User gleichermaßen gut funktioniert. Das Headless CMS kommt nämlich in Kombination mit einem Visual Editor. Damit löst es das Problem vieler Marketer, die sich im Backend beim Einpflegen der Inhalte eingeschränkt fühlen. Das System wird nicht selbst gehostet und basiert auch nicht auf Open-Source.
Wenn du eine Omni-Channel Strategie verfolgst und deine Inhalte in verschiedensten Umgebungen ausgespielt werden sollen, dann kann der Wechsel auf ein Headless CMS durchaus Sinn machen.
Betreibst du hingegen nur eine normale Website bzw. einen einfachen Blog wäre dies bei deiner Arbeit eher hinderlich.
Dank der GREYD.SUITE kannst du zukünftig sogar deine WordPress Installation zu einem quasi kopflosen Content Management System umfunktionieren. Damit fällt der Umstieg nicht zu schwer, wenn du bereits die vielen Vorteile beim Content-Design von WordPress gewohnt bist.
Artikel von Patrick
Patrick liebt gute Texte. Vor allem, wenn er sich dafür mit online Marketing Themen und WordPress beschäftigen kann. Nachdem er selber schon Webseiten mit bekannten Page Builder Plugins gebaut hat – und aus dem SEO Bereich kommt – kennt er die Probleme, dieser Plugins aus erster Hand. Darum hat er sich der Mission von GREYD angeschlossen, um Webdesignern und Agenturen die Arbeit zu erleichtern.
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